Richtig entrümpeln: Einfache Anleitung & Tipps

Richtiges Entrümpeln hat viele Vorteile. Foto: © PikePicture / stock adobe

Wer das Wort „entrümpeln“ hört, denkt meist an Dinge, von denen man sich trennt, weil man sie nicht mehr braucht. Aber: Es geht beim Aussortieren oft nicht nur darum, auf dem Dachboden oder im Keller, sondern auch im Kopf, Platz zu schaffen. Immerhin ist es auf diese Weise oft möglich, die Lebensqualität zu steigern. Weniger Chaos im Alltag sorgt so oft für mehr Klarheit im Leben.

Wichtig ist es jedoch, nicht „einfach so“ vorzugehen, sondern im Vorfeld einen durchdachten Plan zu entwickeln. Auf diese Weise fällt es oft leicht, Platz für Neues zu schaffen und sich von seinen Altlasten zu verabschieden.

Und übrigens: Es geht beim Entrümpeln nicht darum, sich von möglichst vielen Dingen zu trennen. Ein Blick fürs Wesentliche und ein strukturiertes Vorgehen können dabei helfen, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und den kompletten Prozess so effektiv wie möglich zu gestalten.

Grundsätzliches: Warum Entrümpeln wichtig ist

Die (positiven) Effekte, die das Entrümpeln mit sich bringen kann, zeigen sich auf unterschiedlichen Ebenen … und auch in psychologischer Hinsicht. Egal, ob bei einer Entrümpelung in einer größeren Stadt oder auf dem Land: Viele dürften zustimmen, dass ein aufgeräumter Wohnbereich dabei helfen kann, Stress zu reduzieren und die Konzentration zu steigern.

Umgekehrt gilt: Gegenstände, Möbel & Co., die ohnehin nicht mehr gebraucht werden, nehmen nur unnötig Platz ein. Zudem können sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und zu wahren Energieräubern werden. Wer sich dessen bewusst ist und regelmäßig aussortiert, lernt oft ganz nebenbei auch, bewusster einzukaufen.

Und wer weiß? Vielleicht findet sich beim Entrümpeln auch der ein oder andere Gegenstand, der eigentlich schon verloren geglaubt war? „Wiedersehen“ dieser Art machen oft besonders viel Spaß. Wer sich auf der Suche nach Schätzchen der Vergangenheit befindet, muss eben einfach nur genau hinschauen. Auf lange Sicht kann systematisches Ausmisten dabei helfen, Ordnung zu halten und die Wohnung so zu gestalten, wie sie am besten zum individuellen Geschmack passt.

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Vorbereitung: Planung und Zielsetzung als wichtige Basis

Bevor es an der Zeit ist, sich mit Fragen, wie „Brauche ich das noch oder kann das weg?“ auseinanderzusetzen, ist es wichtig, sich einen Plan zu erstellen. Überlegungen, die in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:

  • Welchen Bereich möchte ich entrümpeln?
  • Wie viel Zeit habe ich für die Entrümpelung?
  • Was möchte ich erreichen?

So ist es zum Beispiel möglich, sich ein bestimmtes Ziel (ein Zimmer pro Wochenende) zu setzen und Überforderung vorzubeugen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, nur eine bestimmte Kategorie von Gegenständen (Bücher, Deko usw.) auszumisten.

In vielen Fällen ist es ratsam, mit den leichter zu entrümpelnden Gegenständen zu beginnen. Genau das kann motivieren, bevor es an der Zeit ist, etwa das auszusortieren, was gegebenenfalls emotional belastet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entrümpeln

Ein klassischer und möglichst unkomplizierter Entrümpelungsprozess baut im Idealfall auf mehreren Schritten auf. Die folgende Auflistung liefert eine Art Inspiration:

  1. Zunächst ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen. Hier kann es helfen, alle Gegenstände aus Schränken, Regalen & Co. herauszuholen.
  2. Nun wird sortiert. Einteilungen in „behalten“, „verkaufen“ oder „entsorgen“ schaffen Transparenz.
  3. Wichtig ist es, sich noch einmal eingehend mit dem emotionalen Wert der verschiedenen Gegenstände auseinanderzusetzen. Was einmal entsorgt wurde ist weg. Wer sich unsicher ist, sollte sich im Zweifel lieber für „behalten“ entscheiden. 
  4. Am Ende wird das, was in die Kategorie „behalten“ einsortiert wurde, wieder eingeräumt.

Methoden und Strategien können ebenfalls helfen

Diejenigen, die sich ein wenig genauer mit dem Thema „Entrümpeln“ auseinandersetzen, erkennen oft schnell, dass es mehrere Methoden gibt, die das Vorgehen erleichtern können. Besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang die Drei-Kisten-Methode. Auf diese wurde bereits im vorherigen Abschnitt eingegangen. Hier geht es darum, sich bei jedem Gegenstand die Frage zu stellen, wie verfahren werden soll. Soll das betreffende Teil behalten, verkauft oder entsorgt werden?

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Alternativ ist es aber auch möglich, sich für das sogenannte Marie Kondo Prinzip zu entscheiden. Hier spielen vor allem die Emotionen, die die Gegenstände mit sich bringen, eine wichtige Rolle. Daher geht es darum, sich zu fragen: Wie viel Freude/ Wie viele Erinnerungen sind mit diesem Gegenstand verbunden?.

Viele entscheiden sich zudem dafür, Entrümpelungsaktionen dieser Art mit der ganzen Familie durchzuführen. Der Vorteil: Bei „Ausmist-Projekten“ dieser Art treffen unterschiedliche Meinungen aufeinander. Diese können den Horizont erweitern und Fehlentscheidungen vorbeugen. 

Wohin mit den aussortierten Dingen?

Was aussortiert ist, muss nicht wertlos sein. Vor allem Kleidung, Spielzeug und Haushaltsgegenstände werden gern als Spenden entgegengenommen. Vor allem Second Hand Läden und Online Plattformen sind mittlerweile zu beliebten Anlaufstellen geworden, sobald zum Beispiel der Kauf neuer Weihnachtsdeko dafür sorgt, dass es an der Zeit ist, sich von der alten zu trennen. Zudem freuen sich auch soziale Einrichtungen immer wieder, wenn sie im Rahmen von Ausmist- und Entrümpelungsaktionen bedacht werden.

Wichtig ist es jedoch auch, Grenzen zu ziehen. Was defekt und nicht mehr nutzbar ist, gehört in den Müll und muss fachgerecht entsorgt werden … am besten zeitnah, damit keine Sammlung entsteht, die dann wiederum Platz in Anspruch nimmt.

Nachhaltig und umweltbewusst entrümpeln: So geht’s!

Wer nachhaltig und umweltbewusst entrümpeln möchte, sollte nicht alles einfach nur wegwerfen. Mit einem nachhaltigen Vorgehen lassen sich Ressourcen schonen und Müll vermeiden. Daher ist es im ersten Schritt wichtig, herauszufinden, ob die betreffenden Gegenstände vielleicht repariert oder recycelt werden können.

Zudem gilt: Materialien wie Papier, Glas oder Metall sollten getrennt gesammelt und dann zu den jeweiligen Sammelstellen gebracht werden. Die Mitarbeiter im örtlichen Recyclinghof helfen hier gern weiter.

Typische Fehler beim Entrümpeln: Worauf sollte man achten?

Diejenigen, die die typischen Fehler beim Entrümpeln kennen, können diesen aufmerksamer begegnen und viele Probleme und Fehlentscheidungen vermeiden. Oft sorgen Zeitdruck, fehlerhafte Planung und übereilte Entscheidungen dafür, dass das Entrümpelungsprojekt nicht das hält, was es ursprünglich versprochen hat.

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So beginnen viele Menschen spontan mit dem Aussortieren, ohne sich ein Ziel zu setzen. Sobald sich dann zeigt, wie umfangreich das Projekt ist, geben sie auf. Besonders problematisch gestaltet sich das Ganze, falls es den Betroffenen schwerfällt, sich von alten Gegenständen zu trennen, weil sie Angst davor haben, diese doch irgendwann wieder zu brauchen. Am Ende wirkt der (eigentlich entrümpelte) Bereich noch genauso chaotisch wie vorher.

Die gute Nachricht ist jedoch: Wer es schafft, diese Fehlerquellen zu vermeiden, erkennt oft schnell, dass das Entrümpeln nicht nur befreiend wirken, sondern auch Spaß machen kann.

Nach dem Entrümpeln: Ordnung halten

Auf dem Weg zu einem strukturierteren Zuhause stellt das Entrümpeln nur den ersten Schritt dar. Danach geht es darum, die entstandene Ordnung auch zu halten … egal, ob im Wohnbereich oder im neu gestalteten Badezimmer. Und genau das kann zu einer echten Herausforderung werden.

Ablagesysteme und ein konsequentes Vorgehen können dabei helfen, den Überblick zu behalten. Gleichzeitig ist es wichtig, sich selbst zu sensibilisieren und alle Gegenstände immer wieder an den für sie vorgesehenen Ort zurückzulegen. Wer von Anfang an Routinen festlegt und etabliert, verhindert, dass sich neues Chaos ansammelt. Hierzu gehört es auch, bewusst einzukaufen, um die Zahl an Gegenständen im Haushalt zu kontrollieren.

Fazit

Richtiges Entrümpeln hat viele Vorteile. Mehr Platz und ein strukturiertes (und natürlich dennoch gemütliches) Wohnumfeld sorgen dafür, dass kleine und große Wohnbereiche komfortabel genutzt werden können. Immer wieder zeigt sich in diesem Zusammenhang, dass Entrümpeln nicht nur eine einmalige Aktion ist, sondern dass es sich hierbei um einen fortlaufenden Prozess handelt, der dabei helfen kann, das Leben zu erleichtern und das Potenzial, das der jeweilige Wohnbereich bietet, optimal zu nutzen.


Verfasst von Redaktion